Unser Zecken-Ratgeber
Gesundheitsrisiken durch Zecken bei Katzen
Wichtige übertragene Krankheiten sind:
- Anaplasmose: Bakterielle Infektion, die unter anderem Fieber, Abgeschlagenheit und Gelenkbeschwerden verursachen kann.
- Borreliose: Verursacht durch Borrelien-Bakterien, kann zu Lethargie, Lahmheit und neurologischen Symptomen führen.
- Babesiose (selten bei Katzen): Führt zu Blutarmut und Fieber.
Zusätzlich können lokale Entzündungen an der Bissstelle auftreten, insbesondere wenn Zeckenreste in der Haut verbleiben.
Häufigkeit und Risikofaktoren
Freigängerkatzen sind besonders gefährdet, insbesondere in den Monaten von Frühjahr bis Herbst, wenn Zecken in gemäßigten Klimazonen am aktivsten sind. Katzen, die sich in waldreichen, hohen Gras- oder buschigen Gebieten aufhalten, haben ein erhöhtes Risiko.
Erkennen von Zecken bei Katzen
Regelmäßige Kontrollen des Fells sind unerlässlich. Folgende Körperstellen sind bevorzugte Angriffspunkte von Zecken:
- Kopfbereich (insbesondere Ohren und Augenpartien)
- Hals
- Achselhöhlen
- Leistenregion
- Zwischen den Zehen
Zecken lassen sich oft als kleine, harte Erhebungen im Fell ertasten. Sichtbar sind sie als graue, bräunliche oder schwarze Punkte auf der Haut, je nach Entwicklungsstadium und Füllung.
Richtige Entfernung einer Zecke
Beim Entfernen einer Zecke ist sorgfältiges Vorgehen wichtig, um eine Übertragung von Krankheitserregern zu vermeiden. Empfohlene Vorgehensweise:
- Verwendung spezieller Hilfsmittel wie Zeckenzangen, -karten oder -haken.
- Die Zecke so nah wie möglich an der Haut fassen.
- Mit einer gleichmäßigen Bewegung herausziehen oder -drehen, ohne den Körper der Zecke zu quetschen.
- Danach die Bissstelle desinfizieren.
- Beobachtung der Bissstelle über mehrere Tage.
Das Zerquetschen der Zecke oder das Herausziehen ohne geeignetes Werkzeug kann dazu führen, dass Speichel oder Mageninhalt der Zecke in die Wunde gedrückt wird, was das Infektionsrisiko erhöht.
Wann ist ein Tierarztbesuch erforderlich?
Ein Tierarzt sollte aufgesucht werden, wenn:
- Teile der Zecke (z. B. der Kopf) in der Haut verbleiben und nicht sicher entfernt werden können.
- Die Bissstelle sich entzündet (Rötung, Schwellung, Nässen).
- Allgemeine Krankheitssymptome auftreten, wie Fieber, Appetitlosigkeit, Mattigkeit oder Lahmheit.
- Mehrere Zeckenbisse gleichzeitig vorliegen.
Frühe Diagnosen verbessern die Prognose bei zeckenübertragenen Krankheiten erheblich.
Prävention und Schutzmaßnahmen
Effektive Zeckenprävention bei Katzen umfasst:
- Spot-On-Präparate: Flüssigkeiten, die auf die Haut im Nackenbereich aufgetragen werden und mehrere Wochen Schutz bieten.
- Zeckenhalsbänder: Geben langsam Wirkstoffe ab, die Zecken abwehren oder abtöten können.
- Tabletten (nur in Einzelfällen): In einigen Ländern erhältlich, jedoch für Katzen seltener empfohlen.
- Natürliche Präparate: Beispielsweise auf Basis von Kokosöl oder speziellen Pflanzenextrakten; Wirksamkeit und Sicherheit können variieren.
Wichtig:
Nicht alle Zeckenmittel für Hunde sind für Katzen geeignet. Einige Substanzen, wie Permethrin, sind für Katzen hochgiftig. Eine tierärztliche Beratung vor der Anwendung ist zwingend erforderlich.
Zusammenfassung und Fazit
Zecken stellen eine ernstzunehmende Gefahr für Katzen dar, vor allem für Tiere mit regelmäßigem Zugang ins Freie.
Eine konsequente Kontrolle des Fells, die schnelle und sachgerechte Entfernung von Zecken sowie präventive Maßnahmen können das Risiko von Infektionen deutlich verringern.
Im Zweifel ist ein frühzeitiger Tierarztbesuch immer empfehlenswert, um ernsthafte Gesundheitsprobleme rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.